Himmelblaue Seifenträume

Samstag, 18. Oktober 2014

(100 bis 103) 4 Kokosseifenvariationen

Meine 100. Seife ist die erste einer kleinen Testreihe, die ich gestartet habe.

Coco
besteht aus
95% Kokos,
4% Rizi und
1% Stearin.
Die Lauge ist mit dest. Wasser angerührt und die Seife duftet lecker nach Ingwer Limette. Sie schäumt sehr schön und großblasig.

Bild

Coconut Cream

Die zweite ihrer Art entstand am 04.08.14, weil ich die Idee hatte, eine Kokosölseife mit Kokosmilch als Laugenflüssigkeit zu machen. 50 g Milch hatte ich mit 10 g Sole eingefroren, 40 g kamen mit dem Duft zum Leim. Ein kleiner Teil bekam noch etwas Tiox ab, es sollte ein ITP-Swirl werden. Doch der Leim dickte sofort an und es war schon schwierig, den Leim in’s Rohr zu bekommen. Was ich nicht wusste: der Leim heizte sich extrem auf und alle meine Mühe, mit der eingefrorenen Milch und dem langsamen Auflösen des NaOH war umsonst, denn durch die heftige Gelphase verfärbte sich der Leim dunkler. Beim Schneiden war die Seife auch etwas bröcklig. Der Anwaschtest bestätigt, dass Kokosmilch in der Seife einen kleinblasigen und cremigen Schaum bewirkt.

300g GFM bestehen aus
93% Kokos,
5% Rizi und
2% Bienenwachs.
Die Seife duftet nach Cocobeach und Amber Tonka Bean, ÜF: 20%
 















 Salt’n Coco

Die nächste Idee war, die Kokosmilch erst zum fertigen Leim zu geben. Die Lauge wurde mit 48g Sole angerührt, in der ich 1 TL Kokosblütenzucker gelöst habe. Dieser Zucker ist braun und von daher wusste ich, dass es keine weiße Seife werden wird.

300g GFM mit 20% ÜF enthalten
97% Kokos und
3% Bienenwachs.
In den Leim kamen 50g Kokosmilch, in der ich die Düfte Vanilla Cream und Angel Wings (beide braun verfärbend) eingerührt hatte. Fette und Lauge hatte ich auf ca 35 °C abgekühlt – was sich als deutlich zu warm herausstellte.

Nach der Zugabe der Kokosmilch zum Leim dickte der sofort an und ich hatte Mühe, ihn in die Plasteröhre zu bekommen. Dort kochte sie praktisch hoch, so dass ich ein kleineres Gefäß in das Rohr geschoben hab, um den Leim wieder herunter zu drücken. Doch der war durch die entstandene Hitze im Inneren wieder flüssig geworden und schob sich an den Seiten nach oben hinaus, wo er sofort fest wurde. Dieser Leim ähnelte dem Verhalten von flüssigem Kerzenwachs, wurde an der Luft also sofort fest und irgendwie wachsig. Außerdem hatte ich eine totale False Trace und wie befürchtet, hatte sich Kokosfett vom Leim getrennt. Außerdem hatte ich Löcher in der Seife, die m. E. durch das Hochkochen entstanden sind. Nachdem ich das Rohr in den Tiefkühler gesteckt und die Seife ausgeformt hatte, sah die ganze Sache so aus:

















 Aber der Duft war so himmlisch, die musste ich einfach retten. Also wurde sie geschmolzen und mit ca. 100 g neu hergestellten Seifenleim aus Olivenöl (10% ÜF) versetzt. In dieser Weise hatte ich schon vor einiger Zeit einmal eine mit Sole hergestellte Seife problemlos aufgeschmolzen. So gelang es mir auch mit dieser hier. Um den Duft nicht ganz zu verlieren, habe ich keine völlige Verseifung vorgenommen, sondern schon nach kurzer Zeit den Leim mit etwas Joghurt versetzt und in die Röhre gefüllt. Nun ist es eine richtig braune Seife geworden, die aber dafür himmlisch duftet und gut in die Weihnachtszeit passen wird.



 Kokos Pur

Nun wollte ich es noch mal mit einer hellen Seife versuchen, die abgesehen vom NaOH und dem nur aus Kokosnuss bestehen sollte.

250g GFM bestehen demnach aus
100% Kokosfett
und wurden wieder mit 20% ÜF hergestellt.
Diesmal habe ich 50 g Kokosmilch eingefroren und damit die Lauge hergestellt im Eiswasserbad. Das Kokosfett hab ich geschmolzen und nach dem Abkühlen auf ca 22°C mit 35 g Kokosmilch mit dem Püri aufemulgiert. Damit wollte ich verhindern, dass das Fett wieder erstarrt, denn ich wollte ja sehr kühl arbeiten.


 Das Einrühren des NaOH in der Kokosmilch dauerte ca. 3/4 Std. die Temperatur blieb immer unter 15°C.

Danach war das NaOH aber noch nicht gelöst, es knirschte beim Rühren und es zeigten sich unaufgelöste NaOH-Körnchen. Also habe ich noch ca ½ Std. weiter gerührt, bis eine glatte Creme entstanden war.

 Nachdem ich den Duft in die Kokosmasse gegeben hatte, hatte sich die Laugenmasse getrennt in festere Creme und Flüssigkeit. Auch war sie 20°C wärmer geworden: von ca. 10°C auf ca 30°C! Sie ließ sich aber sehr einfach wieder verrühren und ich hab sie noch mal abgekühlt. Und dann kam der Moment des Zusammenrührens – wie immer hab ich die cremige Lauge durch ein Sieb passiert und so in die Fettmasse gegeben. Obwohl genügend Einzelformen vorbereitet waren, war ich wiedermal schlauer und hab das ganze ins Rohr gefüllt, bis auf den kleinen Rest, den ich aus dem Rührbecher und vom Teigschaber gekratzt und in die kleine Kameenform geschmiert habe. Und dann sah ich schon den ersten Riss im Rohr und der Leim begann wieder zu steigen:
















Folgendes Fazit hab ich aus allem gezogen: Kokosfettleim mit Kokosmilch sehr kalt verarbeiten, nur in Einzelformen füllen und das sehr, sehr schnell, damit das „Kerzenwachs“ nicht anfängt zu krümeln.

Ich hoffe, dass ich für diejenigen, die das auch mal probieren wollen, ein bisschen Vorarbeit leisten konnte.

Und so sehen die 4 Varianten nebeneinander aus:

 














2 Kommentare:

  1. Sehr schöne Seifen und so unterschiedlich vom Aussehen her!
    Lg Birgit

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    1. Liebe Birgit, auf mein Dankeschön musstest Du nun so lange warten, entschuldige bitte! Ich habe mich lange nicht um meinen Blog gekümmert und da ist mir das wohl untergegangen. Dafür heute ein liebes Danke! Auch für Deinen Besuch hier!
      Lieben Gruß
      Astrid

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