Himmelblaue Seifenträume

Samstag, 12. Oktober 2013

(29) Die Baringelziege

Hier gibt es wieder eine kleine Geschichte:

Wie Ihr schon vor einiger Zeit lesen konntet, kommt ja mein Kater Toni aaaangeblich (!) aus Italien. Deswegen nenne ich ihn manchmal Tonici oder Tonicello, was er sehr mag. Wenn wir dann so gemeinsam auf der Couch lümmeln, ich unten, er oben drauf, dann schnurrt er mir Geschichten aus längst vergangenen Zeiten ins Ohr.

Vielleicht wisst Ihr ja, dass Katzen sich im Traum begegnen, also auch die, die schon längst über die Regenbogenbrücke gegangen sind. Und oft trifft Tonino dann seine italienischen bzw. Römischen Vorfahren aus der Zeit von Kaiser Claudius. Als der damals die Alpen auf der Via Claudia Augusta überquerte, so Toni, wäre einer seiner Urahnen dabei gewesen: ein stolzer, roter Kater namens Caro - der Schöne. Er sei der engste Vertraute des Kaisers gewesen, aber das ist eine andere Geschichte... :girlja:

Das Wesentliche war eigentlich das Tier, welches damals noch in den Alpen bei Füssen anzutreffen war: die „Baringelziege“. Diese Ziege wurde von den Vertrauten des Kaisers gemolken und die damals berühmte Baringelziegenmilch bekam nur der Kaiser und angeblich auch Kater Caro zu trinken. Diese Milch sollte nicht nur müde Männer munter machen, sondern eine innere Reinigung bewirken und auch eine schöne Haut machen. Deswegen brachte der Kaiser immer heimlich eine kleine Phiole mit diesem vielversprechenden Getränk mit nach Hause für – nein, nicht für seine Frau! Für eine der Hofdamen, die hübscheste natürlich, die ihm sehr zugetan war. Aber auch das ist eine andere Geschichte… :girl5:

Weswegen die Baringelziege Baringelziege hieß und als solche diese Baringelziegenmilch gab ist ganz einfach zu erklären:
Der König von Lampedusa musste jedes Jahr 500 Boote mit afrikanischen Bananen an Kaiser Claudius liefern. Nur so war er sicher, dass Claudius ihm seine kleine Insel nicht wegnahm. Wenn der Kaiser nun über die Alpen pilgerte, hatte er immer eine Ladung Bananen dabei, die genau zwischen Reute und Füssen begannen schwarz zu werden. Also ließ er sie schnell an die Ziegen verfüttern, die sich in dieser Gegend sonst nur von Ringelblumen ernährten. Eines Tages meinte Claudius zu seinen Mannen, die Milch der Ziegen wäre schon immer sehr schmackhaft und duftend gewesen aber nun schmecke und dufte sie sogar noch nach Bananen. Er verbot ab sofort allen davon zu trinken, denn er wollte sie für sich selbst und seine Geliebte haben…
Miauuuuuooh!!! … oh und natüüürlich auch für Caro, genau Tonicello! (streichel :haustier: )

Aus der gemeinen Bergziege dieser Alpenregion war somit die BaRingelZiege geworden, die natürlich inzwischen längst ausgestorben ist, da seit dem Untergang des römischen Reiches niemand mehr Bananen in die Alpen bringt und sie dort an die Ziegen verfüttert.
Warum Toni mir das erzählte, weiß ich nicht. Es ist historisch auch überhaupt nicht belegt. Aber ich fand, es war trotzdem sehr gemütlich und kuschlig mit uns beiden.

Nur dass es diese Baringelziege nicht mehr gibt hat mich traurig gemacht. Aber mit meiner letzten Banane in die Alpen zu fahren, um Ziegen zu füttern fand ich nun auch wieder albern.
Also habe ich mir die Banane geschnappt, die getrockneten Ringelblumenblüten aus dem Naturladen und die Ziegenmilch aus dem Kühlschrank und habe, sozusagen als Hommage an sie, eine Baringelziegenseife gemacht.





Verfüttert habe ich außerdem Ringelblumenmazerat mit Sesamöl angesetzt, Rapsöl, Shea, Kabu, Babassu, Kokos, Fettstange, Meersalz und Seide. Sie duftet nach Ginko-Limette und Frangipani von behawe - sehr lecker!

Auf dass sie reinige und schön mache…  .  
  …hmpf…   

Naja, reinigen reicht ja auch... 




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